Der Dämon
Christoph Bochdanskys poetisches und komisches Theater ist einmalig. Der Künstler, der sowohl ausgebildeter Bühnenbildner als auch Puppenspieler ist, hat gemeinsam mit seinem Schweizer Kollegen Peter Rinderknecht einen exklusiven Abend zum Thema Doppelgänger für die Festwoche des Puppentheaters Halle erarbeitet. Er selbst schreibt zu seinem Konzept: „Jeder mag seine eigenen Dämonen haben, man kennt sie oder auch nicht und wird sie sein Lebtag nicht los. Bei mir liegt die Sache so: Mein Dämon ist, laut Eigendefinition, zu Hause im Mysterium des organischen Lebens, er meint damit, dass er in Pflanzen, in Tiere und auch in Menschen hinein und aus ihnen heraus schlüpfen kann. Er zeigt sich mir, nachdem er über Jahre versucht hat, mir alles gleich zu tun, mein perfekter Doppelgänger zu sein und so eins mit mir zu sein, dass er mein Herz gleichsam von einem auf den anderen Herzschlag übernehmen kann. Da er es mir aber nicht entreißen kann, ich es ihm freiwillig geben muss, benötigt er all seine Cleverness und all seinen Witz, um das zu erreichen. ,Der Dämon‘ ist ein Stück, oder sollte man sagen: eine Mutmaßung über die Unmöglichkeit eines selbstbestimmten Lebens. In mir bin ich der Herr im Haus und sonst niemand – oder auch nicht.“
Text, Ausstattung, Spiel: Christoph Bochdansky, Wien
Regie: Peter Rinderknecht
Musik: Die Strottern (Klemens Lendl, David Müller)
Uraufführung: 1. Mai 2014 Puppentheater Halle